Zu den bedeutendsten Unternehmen in Höchst gehörte einst die Maschinen- und Armaturenfabrik, vormals Breuer und Co.
Bevor der Firmengründer Hermann Josef Breuer beschloss, sich in Frankfurt-Sachsenhausen selbständig zu machen, arbeitete er vorher vermutlich bei der
Guß-Apparate-AG. Er gründete ein eigenes Unternehmen, das Wasserleitungen herstellte und gründete ein Lager für Wasser-, Gas- und Dampfleitungsgegenstände. Seine Werkstatt befand sich von 1876
bis 1878 in der Brückenstraße und das Bürogebäude in der 0ppenheimer Straße (beide in Sachsenhausen ). 1878 zog er mit Maschinenfabrik und Gießerei in die ehemalige Homburger Straße (heute
Kurmainzer Straße) direkt neben die Gasanstalt von Höchst. Doch Hermann Breuer hatte größere Ziele im Sinn, er kaufte die Deutsche Wasserwerksgesellschaft, zuvor Bronzeguß AG, später die
Gußapparate-AG auf und wandelte 1896 sein Unternehmen in eine Aktiengesellschaft um. Damit wurden die Breuerwerke zum größten Industrieunternehmen, nach den Farbwerken, im Stadtteil Höchst. In
der Blütezeit des Unternehmens arbeiteten in der Maschinenfabrik und Gießerei etwa 1.000 Mitarbeiter. Sie fertigten überwiegend Absperrschieber, Hydranten und Brunnen-, Dock- und
Talabsperrschieber, Apparate für die chemische Industrie und Kokereien, Wasserkräne für die Lokomotiveinspeisung, Gas-Sauger und vieles mehr.
Als Gründungsjahr für die Betriebsfeuerwehr kann exakt das Jahr 1889 angenommen werden. Allerdings fehlen aus dieser Zeit jegliche Unterlagen über das Wirken und
Werden der Feuerwehr.
Bis 1938/39 waren ca. 40 Mann aktiv bei der Betriebsfeuerwehr tätig. Während des 2. Weltkrieges hatte die Wehr einen aktiven Bestand von 28 Mann und verfügte über
eine Tragkraftspritze (TS) 8/8 (Wasserlieferung 800 l/Minute) der Marke Breuer, einen Handkarren mit feuerwehrtechnischen Geräten und eine Anhängeleiter (AL) 18 (Holzaufbau, Steighöhe 18 m,
Eigenbau). Leider sind die Geräte oder etwa Bilder davon nicht mehr vorhanden.
In der Zeit von 1957 bis 1960 waren bei der Betriebsfeuerwehr noch 28 Männer aktiv tätig. An technischen Geräten verfügten sie über die bereits erwähnte AL 18 mit
einem neuen Unterbau, einen Wasserwerfer Marke Eigenbau, der aus Hydrantenrohren zusammengeschraubt war und diverse andere feuerwehrtechnische Geräte auf einem Tragkraftspritzenanhänger. Im
Einsatzfall wurden die Anhänger mittels Elektrokarren, die im Normalfall für verschiedene Transportaufgaben im Betrieb eingesetzt wurden, von den Betriebsfeuerwehr an die Einsatzstelle gefahren.
Die restliche Mannschaft erreichte die Einsatzstelle mit Fahrrädern oder zu Fuß. Als im Jahr 1967 die Breuerwerke aufgelöst wurden, standen noch 19 Kameraden der Werkfeuerwehr unter Kommandant
Ulins und Gerätewart Zodel im Einsatz. An feuerwehrtechnischem Gerät waren noch die TS 8/8, die AL 18 mit neuem Fahrgestell und Gummibereifung sowie der Wasserwerferanhänger vorhanden. Die Geräte
wurden teilweise von der Werkfeuerwehr der Hoechst AG übernommen. Das Werk selbst wurde von der Gießerei Buderus übernommen, die aber seit Jahren ihre Niederlassung in Höchst nicht mehr
betreibt.