Die Kommunikation zwischen Zentraler Leitstelle und Einsatzfahrzeugen, sowie zwischen Einsatzkräften untereinander am Einsatzort, erfolgt über digitale Funkgeräte. Die Nutzung und Teilnahme am Funkverkehr setzt den erfolgreichen Abschluss eines Sprechfunklehrgangs voraus. Die Beschaffung übernimmt in Frankfurt am Main die zuständige Branddirektion.
Die Kommunikation mit der Leitstelle Frankfurt erfolgt mit einem im Einsatzfahrzeug fest verbauten Digitalfunkgerät, dem sogenannten Mobile Radio Terminal (MRT). Die Einsatzstellenkommunikation,
das Sprechen untereinander an der Einsatzstelle, erfolgt mit tragbaren Digitalhandfunkgeräten, den sogenannten Handheld
Radio Terminals (HRT). Bei der Feuerwehr Frankfurt kommen ausschließlich Funkgeräte der Firma Motorola®
zum Einsatz.
Verschlüsselter Funkverkehr in Gruppen
Das gesprochene wird in Datenpakete gepackt und über verschlüsselte Wege an den Empfänger gesendet, dies klingt aufwendig und lange, dauert jedoch nur wenige Augenblicke und ermöglicht somit eine
abhörsichere Kommunikation. Insbesondere bei der Übermittlung von sensiblen Daten wie Namen oder Geburtsdaten von Patienten sowie
Adressen von Einsatzstellen ist dies ein wichtiger Punkt zum Schutz von Personen.
Der Funkverkehr erfolgt auf unterschiedlichen Funkgruppen, um einerseits die Vermischung des Funkverkehrs von Rettungsdienst und Feuerwehr und andererseits das Vermischen von Einheiten
verschiedener Städte in ein und derselben Funkgruppe zu vermeiden. Auch der Funkverkehr zwischen Fahrzeugen und der Leitstelle und der Funkverkehr an einer Einsatzstelle sind getrennt. So funkt
beispielsweise der Rettungsdienst der Stadt Frankfurt am Main auf einer anderen Funkgruppe als der Rettungsdienst der Stadt Offenbach am Main. Selbiges gilt für die Einheiten der Feuerwehr. Auch
die Kommunikation der Einheiten von Feuerwehr und Rettungsdienst innerhalb einer Stadt ist erst nach dem Wechsel auf dieselbe Gruppe möglich.
Funknotruf
Zum Absetzen eines Notrufs, beispielsweise beim Verunfallen des Fahrzeugs oder wenn ein Trupp verschüttet wird, ist ein orangefarbener Notrufknopf auf den Funkgeräten und den Faustmikrofonen
verbaut. Wird dieser mehrere Sekunden gedrückt, werden alle laufenden Funkgespräche automatisch unterbrochen und das Mikrofon des Notrufabsetzenden auch ohne das Drücken der Sprechtaste
freigeschaltet. Eine sichere Kommunikation zum schnellen Entsenden von Hilfe ist somit gewährleistet.
Tetra Funknetz und Gebäudefunkanlagen
Die Übermittlung der gesprochenen "Datenpakete" oder versendeter Textnachrichten erfolgt über das sogenannte Tetra-Netz, welches ausschließlich den Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) zur Verfügung steht. Die Funkmasten für dieses Netz sind ähnlich wie die der Handyanbieter quer in Deutschland verteilt. Theoretisch besteht somit die Möglichkeit, mittels des Digitalfunks mit Einheiten am anderen Ende der Bundesrepublik Deutschland zu sprechen. In jedem Digitalfunkgerät ist eine Sim-Karte, welche die Verbindung mit dem Tetra-Netz ermöglicht. Fällt ein Funkgerät einem Diebstahl zum Opfer, kann dieses geortet oder vom Funknetz ausgeschlossen werden. Das Funkgerät ist dann nicht mehr für die Teilnahme am Funkverkehr nutzbar. Da die Verbindung in Gebäuden oder Tunneln teils aufgrund Funklöcher unterbrochen werden kann, gibt es in bestimmten Gebäuden, wie beispielsweise in vielen Altenheimen oder Krankenhäusern, sogenannte Gebäudefunkanlagen. Diese Anlagen verstärken das Funksignal, insbesondere in unterirdischen Etagen und sorgen für eine sichere Gewährleistung einer konstanten Funkverbindung.